Wenn nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen des 24. poesiefestival berlin (09. bis 16. Juni 2023) in der Akademie der Künste am Hanseatenweg 10 statt.

Freitag, 2.6.

14:00

BROKEN MACHINES & WILD IMAGININGS

Ausstellung JUNGE AKADEMIE, AKADEMIE DER KÜNSTE

Halle 1 + 2 | Eintritt frei

2.6. – 9.7.

Di – Fr 14 – 19 Uhr & Sa / So 11 – 19 Uhr

 

Die Ausstellung Broken Machines & Wild Imaginings präsentiert zehn neue Installationen von Stipendiat:innen der JUNGEN AKADEMIE, die sich künstlerisch forschend mit Künstlicher Intelligenz auseinandersetzen. Im Fokus stehen spekulative und experimentelle Praktiken, die den Umgang mit Macht und Ethik im Zusammenhang mit KI artikulieren und befragen. Der brüchigen Realität der Maschinen und ihrer extraktivistischen Logik, algorithmischer Gewalt und Techno-Solutionism antworten die Künstler*innen mit poetischen Welten und spielerischen Konzepten sowie Strategien der Reparatur. Sie entwickeln alternative Paradigmen, Geschichtsschreibungen und Vorstellungen von Technologien und einem digitalen Leben jenseits der Systeme von Big Tech. Die Themen der multimedialen Installationen reichen von Tiefseekabeln als historische Kanäle für Macht über indigene Technologien und Kosmologien, KI-basierte Modelle von Menschen sowie queer und decolonial Computing bis hin zur Frage digitaler Unsterblichkeit.

Sonntag, 4.6.

12:00

Poets‘ Corner in Pankow – Prenzlauer Berg

Workshop: Vinyasa Yoga & Writing

Haus für Poesie | Knaackstr. 97 | 10435 Berlin

 

Schreiben ist ein körperlicher Vorgang. Es ist unser Körper, durch den hindurch sich ein Text Ausdruck verschafft. Mit seinen Workshops und Klassen öffnet WOW & FANCE Räume zur Erforschung einer körperorientierten, holistischen Schreibpraxis. 

 

Mit Kern, Jelena, Nitsche, Saskia

15:00

Poets‘ Corner in Pankow – Prenzlauer Berg

Workshop: Voicing Language

Haus für Poesie | Knaackstr. 97 | 10435 Berlin

 

Berlin spricht viele Sprachen. Welche Wege undMöglichkeiten bietenKlänge und Geräusche, umneue Räume undFormen einergemeinsamen(Klang-)Sprache zuentdecken?Im Rahmen der diesjährigen Poets‘ Corner laden wirim Vorfeld zu einem experimentellen Workshop mit der Lyrikerin und Künstlerin Amora C. Bosco und dem Opernsänger und Performer Rupert Enticknapeinund versuchen, verschiedene Wege der Übersetzung von Lyrik durch und mit unseren Stimmen und Körpernzu erkunden. 

 

Mit Enticknap, Rupert, Bosco, Amora C.

19:00

Poets‘ Corner in Pankow – Prenzlauer Berg

Workshop: Yin Yoga & Writing

Haus für Poesie | Knaackstr. 97 | 10435 Berlin

 

Schreiben ist ein körperlicher Vorgang. Es ist unser Körper, durch den hindurch sich ein Text Ausdruck verschafft. Mit seinen Workshops und Klassen öffnet WOW & FANCE Räume zur Erforschung einer körperorientierten, holistischen Schreibpraxis. 

 

Mit Kern, Jelena, Nitsche, Saskia

Montag, 5.6.

18:00

Poets‘ Corner in Marzahn-Hellersdorf

Inselspringen

Bezirkszentralbibliothek Mark Twain | Marzahner Promenade 55 | 12679 Berlin

 

Verborgen im Freizeitforum Marzahn befindet sich eine der idyllischsten Inseln Berlins, die Bezirkszentralbibliothek Mark Twain. Hier können wir schattige Zuflucht unter Zimmerpalmen finden, ungeahnte Aussichten genießen und Wolkenkratzer entdecken, die wie fern liegende Gebirge in den Himmel ragen. Bevor und nachdem uns die Lyriker:innen durch die verschiedenen Etagen führen und ihre Gedichte präsentieren, bietet es sich an, Freizeit im Innenhof zu verbringen oder schnorchelnd auf den Grund des angrenzenden Hallenbads zu sinken. Entdeckend, spielerisch und forschend sind auch die Texte der Lesenden des Abends: Pascal Bovée, Magdalena Jadwiga Härtelova, Jorinde Minna Markert, Cleo Wächter. Begleitet werden sie an diesem Abend von dem Marzahner Pianisten Thomas Krüger. Zudem werden die Texte der Schreibwerkstatt der Bibliothek ausgestellt, die junge Talente des Bezirks jeden ersten Samstag im Monat zusammenbringt und fördert.

 

Mit Bovée, Pascal, Härtelova, Magdalena Jadwiga, Markert, Jorinde Minna, Wächter, Cleo

19:00

Poets‘ Corner in Spandau

Staffellauf

Treffpunkt: vor dem Rathaus Spandau | Carl-Schurz-Straße 2-6 | 13597 Berlin

 

Angereiste werden gleich im Anschluss an diesen poetischen Spaziergang auf Immoscout landen. Wir sind schon da und haben Spandau ins Suchfeld eingegeben.  

Mit glänzenden Augen und einem Florida-Eis in der Hand lauschen wir den Texten der Poet:innen. Wir schlängeln uns durch die Altstadt, genießen den Blick aufs Wasser und brechen zu neuen Ufern auf. Wir haben längst alles vergessen, was innerhalb des Rings liegt. 

 

Mit Hu, Tung-Hui, Schnickmann, Alexander, Sultani, Sada, Riedißer, Ansgar

Dienstag, 6.6.

17:30

Poets‘ Corner in Mitte – Wedding

Poets’ Corner meets Cashmere Radio

Cashmere Radio | online oder mit Anmeldung unter info@cashmereradio.com

 

Cashmere Radio ist eine gemeinnützige und nicht gewinnorientierte Radiostation mit Sitz in Wedding. Die Sendungen bewegen sich zwischen diversen experimentellen Klang- und Sprach- sowie stetig wachsenden, radioüblichen Formaten. Neben der Online-Ausstrahlung ist die Sendestation auch der Öffentlichkeit zugänglich und bietet der Nachbarschaft und Interessierten die Möglichkeit, hinter die Kulissen zu schauen.

 

Mit Drago, Lou, Knox, Bitsy, Poulou, Eleni, HASHIA

18:00

Poets‘ Corner in Charlottenburg-Wilmersdorf

Zum Glück im Hof ein Baum

Villa Oppenheim | Schloßstraße 55 | Otto-Grünberg-Weg | 14059 Berlin

 

Spurensuche und Momentaufnahmen: Der Abend in der Villa Oppenheim versucht das Leben mit all seinen Erfahrungen und Erinnerungen oder einfach kleinen Beobachtungen aus Vitrinen herauszuheben, lebendig und begehbar zu machen. Verschiedene Ansätze und Perspektiven einer Großstadt schaffen Begegnungen im aufblühenden Park vor der Gründerzeit-Villa „Sorgenfrei“, die seit 2012 Sitz des Museums von Charlottenburg-Wilmersdorf ist, welches sich der Erforschung und Vermittlung der Stadtgeschichte des Bezirks widmet.

 

Mit Benrath, Ruth Johanna, Happel, Wilfried, Matar, Faris, Pape, Elisabeth, Severin, Tillmann

18:00

Poets‘ Corner in Friedrichshain-Kreuzberg

Watching Things Grow

Floating University | Lilienthalstraße 32 | 10965 Berlin

 

Seit 2018 ist das ehemalige Regenrückhaltebecken als Floating University der Öffentlichkeit zugänglich, als ein Ort des Zusammenkommens, des gemeinsamen Austausches und Lernens. Die Floating University steht aber auch für einen vom Menschen geschaffenen Raum, welchen sich die Natur über die Jahre zurückerobert hat und der nun, im Austausch von Mensch und Natur, fortbesteht und auf nachhaltige, solidarische Verflechtungen setzt. Während hier neue Arten entstehen und wachsen, entwickelte sich ebenso eine einzigartige Architektur, die der Nachbarschaft und den Menschen Berlins als Möglichkeit der sozialen und kulturellen Teilhabe offensteht. Der Umgang mit vorhandenen NaturKulturen prägt auf verschiedene Art und Weise auch die Texte der Lesenden, die alle in ihrer eignen Praxis bereits auf die Floating gestoßen sind und in ihren Texten Bezug zu dem einzigartigen Ort nehmen werden.

 

Mit Cremer, Elke, hn. lyonga, Reißer, Johann, Seeger, Ursula, Mangan, Felicity

19:00

Poets‘ Corner in Friedrichshain-Kreuzberg

Beyond Bodies

Bezirkszentralbibliothek Pablo Neruda | Frankfurter Allee 14A | 10247 Berlin

 

Was passiert, wenn ich meinen Körper in den Raum hineinspreche? Kann ich ihn in einen alternativen Zustand überführen? Ihn entmarginalisieren? Seine Grenzen erweitern oder auflösen? Ihn vervielfachen? Ihn heilen? Beim Poets‘ Corner Friedrichshain-Kreuzberg in der Bezirkszentralbibliothek Pablo Neruda trifft eine Beschäftigung mit leiblichen Themen auf ein Interesse an Mündlichkeit, Performance und Transdisziplinarität. Der weibliche Körper, der mütterliche Körper, der Schwarze Körper, der versehrte Körper werden zu Ausgangspunkten eines Sprechens und Dichtens, das dort ansetzt, wo die Sprache immer schon entsteht – im Körper – und das versucht, neue Räume zu erschließen, in denen dieser sich entfalten kann.

 

Mit Ilupeju, Monilola Olayemi, Montsho, Goitseone, Toth, Kinga, Isasi Armengod

19:30

Poets‘ Corner in Pankow – Prenzlauer Berg

Zukunft erinnern

Friedhof St. Marien und St. Nikolai I | Prenzlauer Allee 1 | 10405 Berlin

 

Der St. Marien- und St. Nikolai-Friedhof I in Prenzlauer Berg ist vielleicht der schönste Friedhof Berlins. Wildwuchs, verschlungene Pfade, eindrucksvolle Grabmäler, eine interessante Geschichte, Wildkräuterführungen und das Verwalterhaus an seinem Eingang, in dem aktuelle Kunst und Kultur gezeigt wird: Eine akustische Insel inmitten des Stadtlärms, ein kleines Biotop in der Betonlandschaft. Und ein Ort mit einer besonderen Zeitlichkeit, an dem Vergangenes und Zukünftiges eng verwoben ist. Hier wollen wir das Ahnen üben, und zwar in beide Richtungen. Wieviel Zukunft steckt im Erinnern? Was können Wurzeln mir orakeln? Kann ich Portale bauen? Kann ich lernen, mich anders, besser zu erinnern? Optimistischer? Kann mir die Sprache dabei helfen? Kann ich der Sprache dabei helfen?

 

Mit Bulucz, Alexandru, Hapeyeva, Volha, Othman, Inana, Robles, Ingeborg, Hardy, Marie-Pascale

Mittwoch, 7.6.

18:00

+++wird VERSCHOBEN+++Poets‘ Corner in Lichtenberg   

+++WIRD VERSCHOBEN+++Poets’ Corner meets Handverlesen

Kunsthaus 360° | Prerower Platz 10 | 13051 Berlin

 

Die Veranstaltung muss leider verschoben werden. Ein neuer Termin wird so schnell wie möglich bekannt gegeben.

 

Gebärdensprachliche Literatur stellt die traditionelle Definition von Literatur als Text in Frage und findet eine lyrische und erzählende Sprache jenseits von Schrift und Wort. Das Projekt „Handverlesen“ bringt gebärdensprachliche und lautsprachliche Poesie in den Dialog: hörende und Taube Lyriker:innen übersetzen gegenseitig ihre Gedichte, von der Lautsprache in die Gebärdensprache und umgekehrt. Zwei Lyriker:innen aus dem Projekt und die Initiatiorin Franziska Winkler präsentieren ihre Übersetzungen und sprechen im Anschluss über ihre Erfahrungen in den Übersetzungsprozessen. 

 

Mit Hetzer, Anna

18:00

Poets‘ Corner in Mitte

Beyond Languages

Bärenzwinger | Rungestraße 30 | 10179 Berlin

 

Ein Besuch im Bärenzwinger kann sich anfühlen, als beträte man eine Insel: Die ursprüngliche Gestaltung umfasst zwei begrünte Außenterrassen und Gräben, die früher mit Wasser gefüllt waren. Das Wasser hielt die Bären drinnen und Besucher:innen auf Distanz. Heute sind die Räumlichkeiten des ehemaligen Zwingers kommunale Ausstellungsflächen. Das künstlerische Programm zielt darauf ab, mit und gegen das gewalttätige Erbe des Raumes zu arbeiten.

 

Mit Kunak, Göksu, Ruveyda, Al-Qaisi, Jasmina

20:00

Poets‘ Corner in Mitte – Moabit

Konstellationen: Der Weltraum in der Tragetasche

ZK/U – Zentrum für Kunst und Urbanistik | Siemensstraße 27 | 10551 Berlin

 

In ihrem berühmten Essay Carrier Bag Theory of Fiction denkt Ursula K. Le Guin über die Erzählungen des Sammelns nach – anhand eines Behältnisses, etwa einer Tragetasche, in der die einzelnen Elemente hierarchiefrei neben-, über-, und untereinander liegen, die Verbindungen lose und die Verknüpfungsmöglichkeiten vielfältig sind – gleich Sternbildern, die sich formen, lösen und neu zusammenfinden.

Während sich das ZK/U under construction befindet, fragen wir nach dem Zusammenhalt der Dinge, dem, was sich im Dazwischen abspielt, wenn kein Stein auf dem anderen bleibt. Die Urbane Bühne ist eine kleinere Version der Dachterrasse, die zum Abschluss der Renovierungsarbeiten das ZK/U zieren soll. Dem Cosmos ein paar Meter nähergerückt, wagen wir hier einen Blick in den Sternenhimmel und betrachten lyrische Konstellationen.

Mit Cerda, Carla, Goldhorn, Marius, Ranga, Dana, Rosenberg, Johannes

Donnerstag, 8.6.

19:00

Poets‘ Corner in Treptow-Köpenick

Making Of: Werkstattgespräche

Novilla | Hasselwerderstraße 22 | 12439 Berlin

 

Wie tickt mein Gedicht? Wo kommt es her? Wie lässt es sich einfangen? Wie oft muss es gefüttert und gestreichelt werden? Welches Outfit ist ihm am liebsten? Geht mein Gedicht gerne in den Zoo?

Wir werfen einen Blick in literarische Werkstätten. Anhand eines Materials, das die Lesenden mitbringen, versuchen wir, ein Stückchen näher ans Geheimnis zu rücken. Wir zupfen am Vorhang, bitten um Einlass ins Gedicht. Wir schauen uns um. Wir begehen die Baustelle. Wir tauchen ab in Anfänge. Wir nehmen auf der Couch Platz und gehen hier nicht mehr weg. Kannst du mich bitte ganz nah an dich ranlassen?

Mit Gonzalez Hesaynes, Rita, Rüegger, Julia, Rudolfi, Alexander, Šehić, Faruk, Tharayil, Ralph, Wittig, Mirjam, Harres, Lisa

19:30

Poets‘ Corner in Pankow – Weißensee

Durch Sprachen driften: Mehrsprachige Lyrik

Brotfabrik | Caligariplatz 1 | 13086 Berlin

 

In welchen Sprachen schreiben Berliner Dichter:innen? Wie vermischen sie sich? Welche neuen Sprachen entstehen im Dichten? Welche Erfahrungswelten verhandelt die mehrsprachige Dichtung und welches gestalterische Potenzial steckt in ihr?

Das mehrsprachige Gedicht richtet einen genauen Blick auf die Sprache. Es beleuchtet ihre Funktions- und Wirkweisen und macht verschiedene Weltsichten erfahrbar, die sich durch Sprachen ausdrücken. Das mehrsprachige Gedicht stellt die Materialität der Sprache aus. Es arbeitet an der Sprache und verändert sie, zeigt ihre Wandelbarkeit. Anhand mehrsprachiger Dichtung erfahren wir, wie sich Identitäten in und zwischen Sprachen bilden und welchen Anteil Sprache an Heimat hat. Indem sich das mehrsprachige Gedicht dem Anspruch einer durchgängigen Lesbarkeit entzieht, schreibt es gegen Hierachisierungen zwischen Sprachen und Schriftsystemen an und wird zu einer Geste des Widerstands.

Mit Choi, Don Mee, Güzel, Lütfiye, Kennel, Odile, Rinne, Cia

19:30

Poet’s Corner Spezial Steglitz-Zehlendorf: Im JUNIVERSUM von Monika Rinck

Dieser Abend inszeniert Poesie und ihre Übersetzung als kollektives Erlebnis. Viele internationale Perspektiven auf Monika Rincks Gedichte kommen zusammen: Gemeinsam mit der Autorin werden die Teilnehmer:innen des internationalen Lyrikübersetztertreffens JUNIVERS ihre Texte live diskutieren und die Gedichte in vielen Sprachwelten zu Gehör bringen. Zum Ausklang wird die Finissage der von Iryna Herasimovitch und Marcus Reichmann kuratierten Ausstellung „drifting accumulation Minsk“ gefeiert. Die Künstlerin Antonina Slobodchikova wird uns durch ihr Projekt „es ist da“ navigieren, das sich ebenfalls ein Gedicht von Monika Rinck durch formelhafte Wiederholung aneignet und zu Collagen, Objekten und Videoarbeiten transformiert.

Mit: Nicholas Grindell, Cecilia Hansson, Mohammad Hemati, Iryna Herasimovich, Dong Li, Camille Luscher, Ton Naaijkens, Monika Rinck, Antonina Slobodchikova. Moderation: Marie Luise Knott.

Kuration: Aurélie Maurin.  Projektleitung: Peter Dietze.

JUNIVERS ist ein Projekt des TOLEDO-Programms des deutschen Übersetzerfonds in Kooperation mit dem Literarischen Colloquium Berlin und dem Poesiefestival Berlin- gefördert durch Neustart Kultur und die Stiftung Preußische Seehandlung

20:00

Poets‘ Corner in Neukölln

Kein Mensch ist eine Insel: Gemeinsam arbeiten

Ada Bar | Sonnenallee 100 | 12045 Berlin

 

Um uns her sprießen Kollektive aus dem Boden. Und auch wir sehnen uns nach Kompliz:innenschaft, wollen Banden bilden. Das Kollektiv kann dabei ein geschützter Raum für Austausch, Kritik und Übung sein. Ein Schritt zwischen Schublade und großem Publikum. Ein Ort, an dem spartenoffen und multiperspektivisch Gemeinsames entsteht und festgehalten wird.

Woher kommt dieser Wunsch nach gemeinsamen Strukturen? Und welchen Einfluss haben diese auf den kreativen Workflow? Wie verändert sich der Text im geteilten Raum? Gehört hier noch etwas mir? Wie verhält sich das Lyrikkollektiv zum Literaturbetrieb und birgt die lyrische Form ein besonderes kollektives Potenzial?

Mit Engst, Anja, Hauser, Sara, Omar, Stix, Schraven, Hannah, fährten Kollektiv

Freitag, 9.6.

19:30

Weltklang

Nacht der Poesie

Großes Parkett | 14/9€ inkl. Anthologie Tickets

 

Weltklang – Nacht der Poesie ist die vielstimmige Eröffnung des poesiefestival berlin, Prisma und Panorama zugleich. Dichter:innen aus allen Teilen der Welt lesen, singen und performen in ihren verschiedenen Muttersprachen. Sie zeigen den Reichtum der Gegenwartslyrik, ihre Kraft, ihre Vielfalt in Motiven, Ansätzen und Stilen. Exklusiv zur Veranstaltung erscheint eine Anthologie zum Mit- und Nachlesen der Gedichte auf Deutsch und Englisch.

 

Mit Aftab, Arooj, Arai, Takako, Barskova, Polina, Brolaski, Julian Talamantez, Fabias, Radna, Kandasamy, Meena, Kunial, Zaffar, Lehnert, Christian

Samstag, 10.6.

11:00

POESIEGESPRÄCH: Arooj Aftab

In This Desolate World, Breathe

Clubraum 6/4€ | Tickets

Arooj Aftab ist eine mit einem Grammy ausgezeichnete Sängerin, Komponistin und Produzentin, die in verschiedenen musikalischen Stilen und Idiomen arbeitet: Jazz, Minimalismus und Urdu-Poesie. Arooj Aftab wurde in Riad, Saudi-Arabien, als Kind pakistanischer Eltern geboren. In den 1990er Jahren kehrte ihre Familie nach Pakistan zurück, wo Aftab sich von den üppigen Gärten, der komplexen Architektur Lahores und von Poesie inspirieren ließ.

Sie wurde von NPR zu einer der Top-100-Komponistinnen ernannt und stand auf mehreren Listen bester Konzerte, u. a. in der New York Times. Ihr Album „Vulture Prince“ wurde vom Guardian, dem Time Magazine, Pitchfork, Rolling Stone, The Los Angeles Times und The New York Times gelobt. Aftab ist auf großen internationalen Musikfestivals aufgetreten, darunter Coachella, Glastonbury, Primavera Sound Barcelona, dem Roskilde Festival und dem Montreal Jazz Festival. Sie ist auch in Performance Art Centen wie dem Metropolitan Museum of Art, dem Lincoln Center for Performing Arts und The Broad aufgetreten. Aftab ist United States Artists Fellow 2023 und Empfängerin des Vilcek Prize for Creative Promise in Music. Arooj Aftab spricht über ihr Werk und das Verhältnis von Worten und Musik

Moderation: Ralph Tharayil

Mit Aftab, Arooj

13:00

LESUNGEN IM BUCHENGARTEN

Buchengarten | Eintritt frei

Am Festivalwochenende wird die Akademie der Künste zum poetischen Wimmelbild. Im Buchengarten lesen Samstag- und Sonntagnachmittag über 40 Dichter:innen und Übersetzer:innen. Lyrikbände und -zeitschriften können am Sonntag auf dem Büchermarkt gekauft werden.

 

Mit Ahmadi, Pegah, Atfah, Lina, Casanyes, Mireia, Cotten, Ann, Debeljak, Lukas, Falb, Daniel, Farnbacher, Tabea, Ferretti, Giorgio, Fuad, Tracy, Grünbein, Durs, Lobejäger, Rosa, Oleschinski, Brigitte, Ostashevsky, Eugene, Patterson, James Conor, Pichler, Greta Maria, Preiwuß, Kerstin, Schadt, Kathrin, Shemoelof, Mati, Sielaff, Volker, Stawenow, Konstantin, Wenzel, Christoph, Zarka, Hanadi

15:30

Die drei Jahreszeiten

Diorama einer mehr-als-menschlichen Revolution

permanente Installation von Freitag, 9.6. bis Freitag, 16.6. | Halle 3

Live-Premiere: 10.6. 15:30 Uhr

 

Das Klima hat sich endgültig und entscheidend gewandelt. Die Sonne brennt gnadenlos auf die Erde, das Wasser steigt immer weiter und Schnee ist nur noch als Idee vorhanden. Inmitten der klimatologischen Katastrophe findet eine sozial-ökologische Revolution statt. Menschen, Tiere und Pflanzen finden sich zusammen, um ein neues Miteinander auf dem beschädigten Planeten einzuüben.  Es wächst eine Bewegung, ihr Ziel: Berlin.

„Die drei Jahreszeiten“ ist ein Diorama in vielen Aggregatszuständen: gleichzeitig kinetische Installation, Videokunst, Gedicht, Hörspiel, vielleicht auch Oper – Maximalismus in einer kleinen Kiste. Das Diorama trauert um die Welt, wie wir sie kennen, freut sich auf die kommende Evolution und begegnet einer längst angebrochenen Zukunft.

„Die drei Jahreszeiten“ ist eine Bearbeitung des Langgedichts „wir zaudern, wir brennen“ von Tim Holland.

 

18:00

POESIEGESPRÄCH: Takako Arai

Spitting Out Silk Forever

Clubraum 7/5€ | Tickets

 

Takako Arai (geboren 1966 in Kiryū, Japan) setzt sich in ihrem Werk mit Japans Geschichte im Zeitalter der Globalisierung und der deregulierten Märkte auseinander. In ihren bekanntesten Gedichten beschreibt sie den Niedergang der Textilindustrie in der Präfektur Gunma, wo ihr Vater eine Weberei im Landhausstil besaß. Die Geschichten der dort beschäftigten Arbeiterinnen stehen im Zentrum ihrer gleichzeitig avantgardistischen und politisch engagierten Texte. Berühmt wurde Arai für ihre kühne, zum Teil verstörende Bildsprache, die von der Kritik als „wurmartig“ beschrieben wurde. Virtuos spielt sie mit unterschiedlichen Tonlagen, verfremdet Kinderlieder oder schreibt im Dialekt, der in phonetischer Umschrift wiedergegeben wird. Takako Arai wird zu ihrem Werk befragt und liest Gedichte, die eigens für die Veranstaltung übersetzt wurden.

 

Mit Arai, Takako

19:30

WRITING VIOLENCE

Wie schreibt sich Gewalt ins Gedicht?

Kleines Parkett 8/6 € | Tickets

 

Mit Kemi Alabi, Yevgeniy Breyger, Kholoud Charaf, Athena Farrokhzad, Madara Gruntmane, Ramin Mazhar und Ganna Gryniva (Musik), präsentiert von Bohdan Tokarskyi

Gewalt kann stumm sein, aber auch eine eigene Sprache entwickeln, um Machtinteressen rücksichtslos durchzusetzen. Wie können wir der Gewalt eine andere Sprache entgegensetzen, die deren Opfer nicht weiter stigmatisiert oder im schlimmsten Fall erneut traumatisiert? Die an diesem Abend auftretenden Dichter:innen beschäftigen sich mit verschiedenen Formen der Gewalterfahrung: die Repression autoritärer Regime, Zensur von Kunst und freier Meinungsäußerung, Kriegs- und Bürgerkriegssituationen, Flucht und Vertreibung, aber auch die ganz alltägliche Gewalt, das diskriminierende Racial Profiling bei Polizeieinsätzen, Queer- und Transfeindlichkeit, Femizide oder sexualisierte Gewalt in der Familie oder Nachbarschaft werden hier verhandelt. Die Poesie wird so zu einer Instanz, die Gewalt dokumentiert und erinnert, die aber auch therapeutische Prozesse initiiert und eine Chance auf Solidarität und Heilung bereithält.

 

Mit Alabi, Kemi, Breyger, Yevgeniy, Charaf, Kholoud, Farrokhzad, Athena, Gruntmane, Madara, Mazhar, Ramin, Gryniva, Ganna

Sonntag, 11.6.

13:00

LESUNGEN IM BUCHENGARTEN

Buchengarten | Eintritt frei

Am Festivalwochenende wird die Akademie der Künste zum poetischen Wimmelbild. Im Buchengarten lesen Samstag- und Sonntagnachmittag über 40 Dichter:innen und Übersetzer:innen. Lyrikbände und -zeitschriften können am Sonntag auf dem Büchermarkt gekauft werden.

 

Mit Beyer, Marcel, Bresemann, Tom, Currle, Hannes, Doğan, Nail, Dorsch, Julia, Dunajcsik, Mátyás, egger xan; seefried, neo, Gómez, Sara, Hemati, Mohammad, Hensel, Kerstin, Jaud, Carmen, Klimke, Christoph, Li, Dong, Lian, Yang, Menges, Lea, Menke, Regina, Sigurdardóttir, Steinunn, Trompeter, Julia, Wagner, Jan, Zamrik, Sam, Nwulu, Selina

13:00

LYRIKMARKT

Studiofoyer & Vorplatz | Eintritt frei

Am Festivalwochenende wird die Akademie der Künste zum poetischen Wimmelbild. Im Buchengarten lesen Samstag- und Sonntagnachmittag über 40 Dichter:innen und Übersetzer:innen. Lyrikbände und -zeitschriften können am Sonntag auf dem Lyrikmarkt gekauft werden.

 

15:30

POESIEGESPRÄCH: Kemi Alabi und Radna Fabias

Ungoverned By The Lie

Clubraum 7/5€ | Tickets

 

Kemi Alabi (geboren 1990 in Wisconsin) und Radna Fabias (geboren 1983 in Curaçao) haben mit ihren Debütbänden Aufsehen erregt. Beide verhandeln Rassismus und Sexismus, Armut und Gewalt. Sie thematisieren das Verhältnis von Blackness und Feminismus, finden wilde, innige Bilder für Aufstand, Liebe und Verlangen – zur Not verpixelt, über Zeitzonen hinweg.

Mit Alabi, Kemi, Fabias, Radna

17:30

POESIEGESPRÄCH: Yevgeniy Breyger & Madara Gruntmane

Es tut weh, das heißt: Du bist am Leben

Clubraum 7/5€ | Tickets

 

Yevgeniy Breyger (geboren 1989 in Charkiw) und Madara Gruntmane (geboren 1981 in Liepāja) verbindet die Suche nach einer empathischen Sprache in unserer von Gewalt geprägten Gegenwart.

Mit Breyger, Yevgeniy, Gruntmane, Madara

19:30

Berliner Rede zur Poesie 2023 – Kim Hyesoon

Tongueless Mother Tongue

Kleines Parkett 6/4€ | Tickets

 

Kim Hyesoons (geboren 1955 in Uljin, Kyŏngsangbuk-do, Südkorea) Rede zur Poesie setzt ein mit einer Erinnerung an die letzten Tage der vierten Republik (1972-1979). Es war eine Zeit des wirtschaftlichen Aufstiegs und der staatlichen Repression in Südkorea. Kim Hyesoon arbeitete als Verlagslektorin und wurde wiederholt Zeugin der staatlichen Zensur. Man verbot Bücher oder schwärzte einzelne Passagen, die als anstößig galten, mit Kohlenteer. Kim Hyesoon saß damals im Publikum, als ein vollständig zensiertes Theaterstück ohne Text aufgeführt wurde. Aus dieser Erfahrung, dem Sterben der Zunge vor dem tatsächlichen Tod, entwickelt sie eine Poetik des eigenen Schreibens im Zeichen der Abwesenheit. Für Kim Hyesoon verbinden Dichter:innen sich mit ihren Toden, verwenden der Sprache vorausgehende Geisterstimmen, die in der Lage sind, andere Stimmen und Laute in sich aufzunehmen. In Kim Hyesoon Lyrik entsteht so ein reiches Register zwischen Schweigen, Seufzen, Schreien und Stöhnen. Die Lektüre eines Gedichtes hingegen wird zum Einatmen von Geistern, versetzt Leser:innen in einen Zustand des Besessen-Seins.

 

Mit Hyesoon, Kim

Montag, 12.6.

11:00

We Have Everything We Need

Preisverleihung und Lesung mit Selina Nwulu

Clubraum

 

Zum vierten Mal richten das British Council und das Haus für Poesie den englisch-deutschen Schulpoesiewettbewerb aus. Die Gastdichterin ist dieses Jahr Selina Nwulu. Sie wird gemeinsam mit dem Stellvertretenden Leiter des Hauses für Poesie Matthias Kniep und dem Leiter des British Council Deutschlands Paul Smith vier Preisträger:innen aus dem gesamten Bundesgebiet ehren und selbst aus ihrem Werk lesen.

Selina Nwulu ist eine Dichterin nigerianischer Herkunft. Sie war Young Poet Laureate for London 2015-16 und stand auf der Shortlist für den Brunel International African Poetry Prize 2019. Außerdem ist sie Finalistin des 2021 Arts Award for Environmental Writing. Ihr Debütband A Little Resurrection (Bloomsbury 2022) ist eine Empfehlung der Poetry Book Society und wurde von der Irish Times als Buch des Jahres ausgezeichnet.

 

15:30

POESIEGESPRÄCH: Kim Hyesoon & Don Mee Choi & Sool Park & Uljana Wolf

A Ghost of Collectivity

Clubraum 7/5€ | Tickets

 

Kim Hyesoon (geboren 1955 in Uljin, Kyŏngsangbuk-do, Südkorea) ist eine der weltweit bedeutendsten Dichter:innen. In Deutschland ist sie immer noch zu wenig bekannt. Ihre Bücher, die voreilig in die Nähe zum Surrealismus gerückt wurden, sind immer auch Totenbücher, gleichzeitig komisch, abgründig und verstörend. In ihnen entwirft Kim Hyesoon phantasmagorische Bilderwelten. Manchmal nehmen sie die Form von Fieberträumen an, die von Kamelen und anderen Wesen durchquert werden. Es gibt Meerjungfrauen, die Mutmaßungen über ihre Zwienatur anstellen, Steine, die Steine gebären, welche sich wiederum in Hunde verwandeln, und Gottheiten, die über Mülldeponien präsidieren.

Mit Hyesoon, Kim, Choi, Don Mee, Wolf, Uljana

17:30

POESIEGESPRÄCH: Meena Kandasamy & Zaffar Kunial

Where Losses And Times Fold

BITTE BEACHTEN SIE DIE ÄNDERUNG DES PROGRAMMS: Das Poesiegespräch wird ausschließlich mit Zaffar Kunial stattfinden. Matthias Kniep moderiert das Gespräch.

Clubraum 7/5€ | Tickets

Die Dichter:innen Meena Kandasamy (geboren 1984 in Tamil Nadu, Indien) und Zaffar Kunial (geboren in Birmingham) setzen sich in ihren Texten mit gesellschaftlichen Ordnungssystemen und kulturellen Codes auseinander, die manchmal vorsätzlich, manchmal unwillkürlich Verfahren des Ausschlusses „kultivieren“. Kandasamy übt radikale Kritik am Kastensystem in Indien und kämpft für Rechte von Frauen. Ihre Sprache ist einfach und spricht direkt zu den Leser:innen. „Ich möchte ein Wort, das wartet und weint und zögert“, heißt es in einem ihrer Gedichte, dessen Titel sich als Selbstporträt deuten lässt: „a wild woman on a word hunt“. Kunials Gedichte sind auf eine weniger direkte Art politisch. Sie verhandeln das Thema von Identität und Zugehörigkeit unter anderem am Beispiel der eigenen Familiengeschichte – Kunial ist der Sohn einer britischen Grundschullehrerin und eines Fabrikarbeiters aus Kaschmir – sowie des Cricket-Sports. Kunial, der selbst Profispieler werden wollte, hat ein Pamphlet mit Gedichten veröffentlicht (Six, Faber & Faber 2019), das nur diesem Thema gewidmet ist. In einem der Gedichte schreibt er: „my bat felt as heavy as England.“

 

Mit Kandasamy, Meena, Kunial, Zaffar

19:30

POESIEGESPRÄCH: Eileen Myles & Alice Notley

Offering The Healing Of Words

Kleines Parkett 7/5 € | Tickets

 

Ein Gipfeltreffen zwischen der zweiten und dritten Generation der mittlerweile sagenumwobenen New York School: Alice Notley (geboren 1945 Bisbee, Arizona/USA) und Eileen Myles (geboren 1949 in Cambridge, Massachusetts). Ein Verhältnis von Mentor:in und Schüler:in, wobei nicht immer klar ist, wer gerade welche Rolle übernimmt.

Mit Myles, Eileen, Notley, Alice

Dienstag, 13.6.

15:00

POESIEGESPRÄCH: Athena Farrokhzad & Ramin Mazhar

Wenn du das Alphabet vergisst

Clubraum 7/5€ | Tickets

 

Athena Farrokhzad (geboren 1983 in Teheran) und Ramin Mazhar (geboren 1995 in Bamyan) verarbeiten in ihren Gedichten auf unterschiedliche Weise traumatische Gewalterfahrungen.

Die in Iran geborene, in Schweden aufgewachsene Dichterin, Dramatikerin, Kritikerin und Übersetzerin Athena Farrokhzad verwebt in ihrem Langgedicht „bleiweiß“ (kookbooks, 2019, Ü: Clara Sondermann) Erinnerungen an Unterdrückung, Krieg und Flucht, ohne selbst eindeutig Stellung zu beziehen. Stattdessen lässt sie Eltern, Onkel, Großmutter und Bruder sprechen: „Meine Mutter sagte: Das Herz lässt sich nicht aus freiem Willen beugen wie ein Knie.“

Der Dichter und Journalist Ramin Mazhar schreibt über Wunden der Afghanistankriege und neue Verletzungen, die dadurch entstehen, dass Mädchenschulen geschlossen werden oder Proteste blutig niedergeschlagen werden. In seinen Gedichten, die er vor allem über digitale Kanäle verbreitet, formuliert Mazhar eine Poetik des trotzigen Widerstands: „Halten Sie Ihre Lippen zwischen Maschinengewehrfeuer.“  Nach der erneuten Machtergreifung der Taliban 2021 musste er seine Heimat Afghanistan verlassen und lebt heute in Paris.

Athena Farrokhzad und Ramin Mazhar lesen aus ihren Werken und sprechen mit der Kritikerin und Iranistin Maryam Aras.

 

Mit Farrokhzad, Athena, Mazhar, Ramin

17:00

TRANSIENTS #3

Electronic Performance, im Rahmen von "Broken Machines & Wild Imaginings"

Halle 1  | Eintritt frei

Pedro Oliveira – Mel-filterbank

TRANSIENTS befasst sich detailliert mit der Geschichte der Technologien, die in der Arbeit The Emotional Residue of an Unnatural Boundary erzählt wird und überführt sie in den spekulativen Möglichkeitsbereich mehrerer Zukünfte. In Auseinandersetzung mit der Materialität gefilterter Klänge und ihres ästhetischen Ausdrucks erweitern die drei Performances unsere Möglichkeiten, technische Systeme zu denken: über Extraktivismus und Klassifikation hinaus in Richtung Implikation und Beziehung.

17:30

POESIEGESPRÄCH: Polina Barskova & Maria Stepanova

Wo die Toten sich unter die Lebenden mischen

Clubraum 7/5€ | Tickets

 

Polina Barskova (geboren 1976 in Leningrad) und Maria Stepanova (geboren 1972 in Moskau) sind die herausragenden russischen Schriftstellerinnen ihrer Generation. Beide verbindet ein souveräner Zugriff auf die nicht unproblematische Dichtungstradition ihrer Sprache. Ihre Literatur ist eine, die aus dem Umgang mit anderer Literatur entsteht, ohne jemals papieren zu wirken. Sie ist lebendig und anspielungsreich, auf sinnliche Art gelehrt. Barskova und Stepanova sind subversive Stimmenimitatorinnen und Formenanverwandlerinnen, aber ihr Spiel hat einen ernsten Hintergrund, es geht immer auch um Kriegsgeschichte als Körpergeschichte. Dichtung wird zu einem Instrument der Dokumentation und des Einspruchs.

Mit Stepanova, Maria, Barskova, Polina

19:30

WRITING IDENTITIES

You Are Dazzled By Their Murmurations

Kleines Parkett 8/6 € | Tickets

 

Lesung und Gespräch mit Kemi Alabi, Julian Talamantez Brolaski, Kay Gabriel und Eileen Myles

Die US-amerikanischen Dichter:innen Kemi Alabi, Julian Talamantez Brolaski, Kay Gabriel und Eileen Myles loten in ihrer Poesie die Grenzen von Sprache aus – und versetzen sie radikal. Auf der Suche nach Ausdrucksmöglichkeiten für marginalisierte Perspektiven und Erfahrungen hinterfragen sie gewohnte Muster, Be- und Zuschreibungen, Repräsentations- und Inszenierungsweisen, Wahrnehmung und Deutungsmacht. Die Dichter:innen brechen in ihren Texten das vorhandene Sprachmaterial auf und setzen es neu zusammen, es wird in seine Einzelteile zerlegt, erweitert und transformiert. Worte und Redewendungen werden neu erfunden, Bekanntes und Archaisches integriert, und so vollkommen neue Beschreibungsmöglichkeiten erschaffen. Die Autor:innen lesen an diesem Abend aus ihren Gedichten und sprechen über fluide Identitäten, Poesie und die Neubeschreibung der Welt.

 

Mit Alabi, Kemi, Brolaski, Julian Talamantez, Myles, Eileen, Gabriel, Kay

Mittwoch, 14.6.

17:00

Konzert: The Quirk

im Rahmen von "Broken Machines & Wild Imaginings"

Halle 2 | Eintritt frei

D’Andrade, Konzert

The Quirk ist ein Konzert, das aus dem für die Arbeit A Thousand Years Loving You angelegten Klangarchiv generiert wird. Das Konzert bringt das in der Installation verwendete Klangmaterial zu Gehör und somit vielschichtige Klanglandschaften, die mit Künstlichkeit und Natur in Verbindung stehen. Es wird ein Gedicht zergliedert, das zu jedem Element der Installation einen Bezug aufweist, wodurch sich eine offene Klanginterpretation über das Leben von Objekten, Menschen und Relikten ergibt.

Mehr Informationen auf AI Anarchies und www.adk.de

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung „Broken Machines & Wild Imaginings“, JUNGE AKADEMIE, Akademie der Künste, statt.

17:30

POESIEGESPRÄCH: Julian Talamantez Brolaski & Kay Gabriel

And Hallooo Transmagnified Body!

Clubraum 7/5 € | Tickets

In den letzten 15 Jahren gab es kaum Dichter:innen, die beharrlicher und einfallsreicher die Grenzen und Möglichkeiten des amerikanischen Englisch ausgelotet haben als Julian Talamantez Brolaski (geboren 1978 in La Jolla) und Kay Gabriel (geboren 1993 in Ottawa).

Mit Brolaski, Julian Talamantez, Gabriel, Kay

19:30

WRITING MOTHERHOOD

„…grammatickt mamal aus…“

Kleines Parkett 8/6€ | Tickets

 

„Wie viel poetischer Furor wurde schon im Windelgeruch erstickt, wörtlich also im Keime, und schaffte es nicht einmal in den Eimer?“ fragt, durchaus polemisch, die Dichterin Dagmara Kraus in ihrem Essay zu Poesie und Mutterschaft. Andere über Mutterschaft schreibende Dichter:innen gründen Kollektive, die mit gutem Grund CARE RAGE heißen. Welche Mutterfiguren, welche Archetypen finden wir in der zeitgenössischen Dichtung?

 

Mit Olsen, Ursula Andkjær, Dema, Tjawangwa, Farrokhzad, Athena, Mueller, Joanna, Notley, Alice

Donnerstag, 15.6.

15:30

POESIEGESPRÄCH: Dean Bowen, Charlotte Van den Broeck & Tjawangwa Dema

Das Gewicht jeder Silbe auf der Zunge

Clubraum 7/5 € | Tickets

 

Das Erheben der Stimme, das Aufbegehren des Körpers – die Dichter:innen Dean Bowen (geboren 1984 in den Niederlanden), Charlotte Van den Broeck (geboren 1991 in Belgien) und Tjawangwa Dema (geboren 1981 in Botswana) lesen aus ihren Gedichten und sprechen mit Jumoke Adeyanju über Spoken Word als Performance gesellschaftspolitischen Widerstandes.

Mit Bowen, Dean, Van den Broeck, Charlotte, Dema, Tjawangwa

17:30

POESIEGESPRÄCH: Sarah Ciston & Swantje Lichtenstein

Filtrierung der Maschinenmaschinen

Halle 1 | Eintritt frei

 

„Verzerrt verschwinden in der Ähnlichkeit / Zellen. Aufgelöste Analyse-Systeme. / Erkennt irgendwen. Rufe ich an.“ (Swantje Lichtenstein: KODE).

Wie finden wir demokratische, intersektionale Methoden für einen gewissenhaften Umgang mit Künstlicher Intelligenz? Wie können wir den diskriminierungsverstärkenden Algorithmen von ChatGPT und Co entgegenwirken? Poet/Programmer Sarah Ciston und Swantje Lichtenstein, Poetin und Performance-Künstlerin, setzen sich wissenschaftlich und künstlerisch mit diesen Fragen auseinander. Mit Emma Braslavsky sprechen sie über intersektionales Decoding, wissende Maschinen und kritisch-kreatives Arbeiten mit Digitalität und Künstlicher Intelligenz. Lesung und Gespräch finden statt im Rahmen der Ausstellung „Broken Machines & Wild Imaginings“, die in zehn Installationen Machtstrukturen künstlicher Intelligenz und ihre ethischen Implikationen hinterfragt – genauer in Sarah Cistons Labyrinth-Installation „No Knots, Only Loops“, einer Häkelskulptur aus 36.672 Maschen, die in wiederkehrendem Muster ein 64 Quadratmeter großes Labyrinth bilden und darin den Algorithmus und die materielle Ausdehnung künstlicher Intelligenz greifbar machen.

 

 

Mit Ciston, Sarah, Lichtenstein, Swantje

19:30

SPOKEN WORD POETRY I

Far From An Island

Großes Parkett 8/6 € | Tickets

 

PERFORMANCE

Wer den Mund aufmacht, mischt sich ein. Spoken Word ist poetisch, performativ, politisch, sozial engagiert und künstlerisch vielfältig. Zehn nationale und internationale Dichter:innen zeigen an zwei Abenden ihr poetisches Arbeiten. Die eingeladenen Autor:innen haben Texte geschrieben, die von Erfahrungen von Ausgrenzung und Diskriminierung, Kampf um sexuelle Freiheit, Selbstbestimmung und Aussichten auf die Klimakatastrophe oder einfach der Suche nach Nähe und Liebe berichten. Ob gesprochen, gesungen oder gerappt – wer hier spricht, spricht für sich, aber auch für und mit anderen. Denn schlussendlich geht es auch immer um die Fragen: Wie können wir uns gegenseitig zuhören, voneinander lernen und uns ein Zusammenleben und Zusammendichten vorstellen?

 

Mit Aukongo, Stefanie-Lahya, Bastos, Meimei, Van den Broeck, Charlotte, The Scientist, Jahson, Ruddock, Dean

Freitag, 16.6.

14:00

„als hätte jemand eine tüte flauschiger pixel ins all gekippt“

Preisverleihung: Bundeswettbewerb „lyrix“ für junge Lyrik

Clubraum

 

lyrix feiert! Im Rahmen des 24. poesiefestival berlin zeichnet der Lyrikwettbewerb für Jugendliche zwischen 10 und 20 Jahren die Jahrespreisträger:innen der aktuellen Wettbewerbsrunde in der Altersgruppe 15 – 20 aus.
Mit ihren Gewinner:innen-Texten gibt es reichlich junge Lyrik zu hören.

16:30

POESIEGESPRÄCH: Meimei Bastos & Elis Rita

Für diejenigen, die noch geboren werden

Clubraum 7/5 € | Tickets

 

Die Welt im Gedicht, das Gedicht in der Welt – in ihren Gedichten richten die Dichterinnen Meimei Bastos und Elis Rita ihre Augen auf die großen und kleinen Transformationen, die sie in der Welt sehen. In ihrem diesem poetischen Dialog reflektieren sie diese Veränderungen – und darüber, wie sie durch ihr eigenes Schreiben verändert werden, indem sie die Prozesse und Einflüsse untersuchen, die ihrem künstlerischen Werk vorausgehen, sowie ihre Auftritte auf der Bühne. Wer oder was inspiriert ihre Arbeit? Auf was reagieren ihre Gedichte? Welche Reaktionen hoffen sie, mit ihren Gedichten auszulösen, welche Auswirkungen könnten Gedichte überhaupt erzeugen? Zusammen werden sie die poetischen, politischen und persönlichen Hintergründe ihrer Arbeit betrachten und die Horizonte künftiger Möglichkeiten.

Moderation: Angélica Freitas

 

Mit Bastos, Meimei, Rita, Elis

17:00

Ghosting the Machine

Performance, im Rahmen von "Broken Machines & Wild Imaginings"

Halle 2 | Eintritt frei

Sahej Rahal, Performance, 20 min

Im kybernetischen Sensorium Anhad spricht ein maskierter Dämon mit einer KI-Simulation, die die Fähigkeit zu fühlen erlangt hat. Er flüstert wilden Maschinen, die einen verlassenen Wald durchstreifen, Versatzstücke alter Geheimnisse und verlorengegangener Geschichten zu. Bald darauf beginnt sich der Dialog aufzulösen: Das Gesprochene verwandelt sich in Geräusche, die fast keine Sprache mehr sind. Das Programm beginnt zu tanzen und lässt Töne hindustanischer Musik erklingen, die aus seinen Gliedmaßen ertönen. Es singt gewissermaßen zurück und produziert ein unendliches Lied, das die Grenzen zwischen Mythos, Maschine, Verstand und Erinnerung durchdringt.

Mehr Informationen auf AI Anarchies und www.adk.de

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung „Broken Machines & Wild Imaginings“, JUNGE AKADEMIE, Akademie der Künste, statt.

19:30

SPOKEN WORD POETRY II

What Is A Poem In The Face Of A Revolution?

Großes Parkett 8/6 € Tickets

 

PERFORMANCE

Wer den Mund aufmacht, mischt sich ein. Spoken Word ist poetisch, performativ, politisch, sozial engagiert und künstlerisch vielfältig. Zehn nationale und internationale Dichter:innen zeigen an zwei Abenden ihr poetisches Arbeiten. Die eingeladenen Autor:innen haben Texte geschrieben, die von Erfahrungen von Ausgrenzung und Diskriminierung, Kampf um sexuelle Freiheit, Selbstbestimmung und Aussichten auf die Klimakatastrophe oder einfach der Suche nach Nähe und Liebe berichten. Ob gesprochen, gesungen oder gerappt – wer hier spricht, spricht für sich, aber auch für und mit anderen. Denn schlussendlich geht es auch immer um die Fragen: Wie können wir uns gegenseitig zuhören, voneinander lernen und uns ein Zusammenleben und Zusammendichten vorstellen?

 

Mit Bowen, Dean, Élémo, Sabbagh, Tanasgol, LaFleur, Jessy James, Rita, Elis

22:00

KONZERT von Jahson The Scientist und Band

Großes Parkett 6/4 € | Tickets

 

Jahson The Scientist ist ein „Mann des Wortes“, der als Spoken Word Artist, eMCee und vieles dazwischen beschrieben wurde. Er wuchs sowohl in London als auch auf Montserrat (Karibik) auf. In der Karibik lernte er Freestyling und das Reimeschreiben, während London seine Verbindung zur Musik vertiefte – beim Wühlen nach Vinyl, während er DJ wurde und Teil von MC- und DJ-Kollektiven war. Als Liedtexter ist seine Musik im Hip-Hop verwurzelt, mit Einflüssen von Afro-Beat, Jazz und Soul. In diesem Konzert wird sich Jahson The Scientist gemeinsam mit seiner Band auf die Menschlichkeit und ihr Potenzial konzentrieren und den Zuhörer:innen einen Einblick in das Adams Rätsel von Atomen, Kultur, „Schwarzen“ Themen, Wissenschaft und Geist geben.

 

Mit The Scientist, Jahson