Josephine Macken ist eine Komponistin und Improvisatorin, die derzeit als Stipendiatin der Jungen Akademie an der Akademie der Künste Berlin zu Gast ist. In ihrer jüngsten Arbeit sucht sie nach räumlich-skulpturalen Ausdrucksformen musikalischer Zeitlichkeit durch einen interdisziplinären Ansatz der Partiturherstellung. Musikalische Qualitäten – Poesie, Rhythmus, Klangfarbe, Intensität etc. – werden durch die Anordnung von Materialien im Raum ausgedrückt, wobei sie Fasern, Knoten, Reibungsflächen, Metall, Rollen und Linien in unterschiedlicher Länge, Dicke und Spannung verwendet. Die daraus resultierenden Partituren zelebrieren die Lebendigkeit und Musikalität unbelebter Objekte. Als Improvisatorin synthetisiert Josephine vokale und instrumentale Praktiken, indem sie Blasinstrumente einsetzt, um die Poesie der Stimme zu modulieren und die Grenzen des Vokalapparats auf ungeahnte Weise zu erweitern.