Brassinga, Anneke

Anneke Brassinga (c) privat

Anneke Brassinga, geboren 1948 in Schaarsbergen, Niederlande, lebt in Amsterdam. Sie ist literarische Übersetzerin (u. a. von Hermann Broch und Sylvia Plath) und schreibt seit 1983 eigene Gedichte und Essays. Zahlreiche Lyrikbände, Prosa und Essays liegen vor, darunter die gesammelten Gedichte im Band „Wachtwoorden“ (De Bezige Bij 2005 und 2015, zu Dt. etwa: Passwörter) und zuletzt der Essay- und Gedichtband „Crudités“ (De Bezige Bij 2024). Für ihr Werk wurde Brassinga vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem renommierten niederländischen P.C. Hooft-Preis. In deutscher Übersetzung erschien 2016 der Band „Fata Morgana, dürste nach uns!“ (Matthes & Seitz) mit ausgewählten Gedichten, übersetzt von Ira Wilhelm und Oswald Egger.

Festival-Beiträge

WELTKLANG

Nacht der Poesie

Betonhalle | 15/10 € inkl. Anthologie Tickets

Zum 25. Mal feiern wir in diesem Sommer eine Nacht der Poesie in Berlin. Über die erste Ausgabe, die im Jahr 2000 am Potsdamer Platz stattfand, wird in den Annalen der Hauptstadtpresse kolportiert, sie sei in einen Einbruch sommerlicher Schafskälte gefallen, es sei viel zu dunkel geworden, um in der Anthologie mitzulesen, und dennoch habe ein begeistertes Publikum bis zwei Uhr morgens durchgehalten.

Anders als in dieser mythischen Gründungsnacht zur Jahrtausendwende gibt es bei Weltklang inzwischen nicht nur warme Räume und Leselampen. Seit dem Jahr 2023 erscheinen deutsche und englische Übersetzungen aller gelesenen Gedichte in einer traditionell exklusiv zur Veranstaltung gedruckten Anthologie.

Die an diesem Abend auftretenden acht Dichter:innen aus unterschiedlichen Teilen der Welt lesen und performen in den jeweiligen Originalsprachen und zeigen, welche Intensitäten Poesie nicht nur in der stillen Lektüre, sondern im gesprochenen Wort, in der Konzentration einer dichterischen Stimme erzeugen kann.

Brassinga, AnnekeChingonyi, KayoCAConradEkhtesari, FatemehHwang, YuwonKandé, SylvieKijanowska, MariannaVlada, Miruna

POESIEGESPRÄCH: ANNEKE BRASSINGA & ERIK LINDNER

Alles, was Liebe ist, gehört aufgehoben

Atelierraum | 7/5 Tickets

„Schreiben, und gewiss das Schreiben eines Gedichts, ist dasselbe wie Übersetzen, nur in umgekehrter Reihenfolge: ein behutsames Tasten nach dem klopfenden Herzen des eigenen Textes“, schreibt Anneke Brassinga (geboren 1948 in Schaarsbergen), „Sprachmagierin“ (Rob Schouten) der niederländischen Poesie. Zum Schreiben kam Brassinga durch das Übersetzen – unter anderem von Beckett, Diderot, Nabokov und Plath – und einem daraus resultierenden „Überschuss an verbaler Energie“, der 1987 im Lyrikdebüt „Aurora“ (De Bezige Bij) mündete. Seitdem erschienen zahlreiche Gedichtbände, Prosa und Essays und 2016, unter dem Titel „Fata Morgana, dürste nach uns!“, bei Matthes & Seitz ausgewählte Gedichte in deutscher Übersetzung von Ira Wilhelm und Oswald Egger. Brassingas Gedichte zeichnen sich durch einen feinfühligen Umgang mit der lebendigen „unsichtbaren Substanz“ des Gedichts aus, durch Neologismen, in Vergessenheit geratene Wörter, skurrile Komposita.

 

Brassinga, AnnekeLindner, Erik