Hayes, Terrance

Terrance Hayes (c) Kathy Ryan

Terrance Hayes, geboren 1971 in Columbia, South Carolina, veröffentlichte sieben Gedichtsammlungen, unter anderem „So To Speak“ (Penguin Books 2023), „American Sonnets for My Past And Future Assassin“ (Penguin Books 2018) sowie „Lighthead“ (Penguin Books 2010), Gewinner des National Book Award für Lyrik 2010. Als Kritiker veröffentlichte er unter anderem „Watch Your Language: Visual and Literary Reflections on a Century of American Poetry“ (Penguin Books 2023). Hayes wurde mit Stipendien der MacArthur Foundation, der Guggenheim Foundation, und der Whiting Foundation ausgezeichnet, und ist Professor für Englisch an der New York University.

Festival-Beiträge

BERLINER REDE ZUR POESIE 2024 – TERRANCE HAYES

Introduction to an Illustrated Timeline of Poetic Influence – The Poetics of Context, Text, and Subtext

Kuppelhalle | 9/7 € Tickets

„Reading is a mix of telepathy and time travel. […] I consider my life evidence. My life is made possible because of my writing, but my writing is made possible because of my reading.“ In „Watch Your Language“ spricht nicht nur der Dichter, sondern auch und vor allem der Poesie-Enthusiast Terrance Hayes (geboren 1971 in Columbia, South Carolina). In Kurzessays, Illustrationen, Gedichten, Schaubildern und Spielanleitungen zeichnet Hayes seine Lesebiografie nach und fordert zur Wachsamkeit gegenüber Sprache auf. Dadurch legt er sowohl einen möglichen Abriss der amerikanischen Poesie des letzten Jahrhunderts vor als auch eine glühende Hommage an die Schriftsteller:innen, die er verehrt – James Baldwin, Gwendolyn Brooks, Wanda Coleman und Yusef Komunyakaa, um nur einige zu nennen. Seine Vorbilder bedenkt Hayes dabei nicht mit spröden biografischen Ausführungen, sondern mit eklektischen, vor poetischem Einfallsreichtum überbordenden Portraits. Im Essay über Russell Atkins etwa heißt es: „Art should encourage expenditures of beasts buried with candelabras burning elaborately underground.”

Hayes, Terrance

POESIEGESPRÄCH: TERRANCE HAYES

Things will get less ugly inevitably hopefully

Atelierraum | 7/5 € Tickets

Terrance Hayes (geboren 1971 in Columbia, South Carolina) ist einer der großen Namen zeitgenössischer US-amerikanischer Poesie. Sieben Gedichtsammlungen liegen vor, darunter „Lighthead“ (Penguin Books 2010), Gewinner des National Book Award für Lyrik, und „American Sonnets for My Past And Future Assassin“ (Penguin Books 2018), ein Sonettenkranz,  begonnen nach Donald Trumps Wahl zum US-Präsidenten, in dem Hayes, geprägt von Wanda Coleman, den Sonett-Container voller Wendungen und spielerischer Doppeldeutigkeiten aufbricht: „I lock you in an American sonnet that is part prison, / Part panic closet, a little room in a house set aflame.“ Auch in seinem neuesten Band „So To Speak“ (Penguin Books 2023) aktualisiert Hayes rigide poetische Formen wie Sonette, Ghaselen und Sestinen, stellt in Lehrgedichten wie „DIY Sestine: What Does This Piece Remind You Of?“ dem eigenen Text eine tabellarische Mustervorlage für das Schreiben von Bildbeschreibungen in Sestinenform voran. Den Widerstand gegen die vorgegebenen formalen Zwänge und Normen macht Hayes dabei auch inhaltlich produktiv. Vielfach collagiert er Stimmen und Erfahrungen Schwarzer Künstler:innen und afroamerikanischer Geschichte und verbindet poetisches Potential mit der Erforschung des Selbst: „If you see suffering’s potential as art, is it art or suffering? / If you see life’s potential as art, is it artful or artificial living?“

Hayes, Terrance