Meetra, Mariam

Mariam Meetra (c) privat

Mariam Meetra, geboren 1992 in Baghlan, Afghanistan, lebt in Berlin. Gegenwärtig arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Leipzig und war literarische Kuratorin für die Deutsche Welle und das Beethovenfest in Bonn. Die Schriftstellerin und Frauenrechtlerin ist Mitglied des afghanischen PEN. 2013 erschien ihr erster Lyrikband auf Persisch. „Ich habe den Zorn des Windes gesehen“ (Wallstein 2023, übersetzt von Ali Abdollahi, Susanne Baghestani, Sylvia Geist und Kurt Scharf) ist ihr erster Gedichtband in deutscher Sprache.

Festival-Beiträge

POESIEGESPRÄCH: FATEMEH EKHTESARI & MARIAM MEETRA

mein Name: drei Punkte

Atelierraum | 7/5 € Tickets

Die Dichterinnen Fatemeh Ekhtesari und Mariam Meetra teilen die Erfahrung des Exils, die Flucht aus einem System, das insbesondere Frauen unterdrückt: Nachdem sie zu elfeinhalb Jahren Gefängnis und 99 Peitschenhieben verurteilt wurde, floh die Dichterin, Autorin und Aktivistin Fatemeh Ekhtesari (geboren 1986 in Kaschmar, Iran) aus ihrer Heimat und lebt seit 2017 in Norwegen. Dort veröffentlichte sie zwei zweisprachige Bände, زنده نمی مانیم  / Vi overlever ikke (TransFe:r 2020, übersetzt von Nina Zandjani) und زن نیست  / Hun er ikke kvinne (Aschehoug 2022, übersetzt von Fatemeh Ekhtesari, Mohammad M. Izadi, Johanne Fronth-Nygren). Fatemeh Ekhtesari gehört dem Postmodernen Ghasel an, der radikalsten poetischen Bewegung der iranischen Gegenwartsliteratur. In ihren Gedichten aktualisiert sie traditionelle Formen persischer Poesie, wie die Ghasele, im Kontext der sozial und politisch gewaltvollen Gegenwart des Iran.

Die Dichterin Mariam Meetra (geboren 1992 in Baghlan, Afghanistan) beschreibt in ihrem ersten Gedichtband in persischer und deutscher Sprache, Ich habe den Zorn des Windes gesehen (Wallstein Verlag 2023 deutsche Übersetzung: Ali Abdollahi, Susanne Baghestani, Sylvia Geist und Kurt Scharf) die Zerrissenheit im Exil: eine Befreiung von den Reglementierungen der afghanischen Gesellschaft einerseits, Sehnsucht nach Kabul und ein Gefühl der Entwurzelung andererseits. Als Leitmotiv zieht sich der Wind als Sinnbild dieser Ambivalenz durch die Gedichte: „Der Wind schneidet mir die Wurzeln ab / Und bläst sie dahin wo er will / Er pflanzt sie in die Brust langer Winter / In Gärten ohne Sonnenschein“.

Ekhtesari, FatemehMeetra, Mariam