Fr
13.6.25
17:30

Poesiegespräch mit Olvido García Valdés
Mit kleiner Schrift und weitem Zeilenabstand

Gespräch
Lesung
Poesiefestival Berlin 2025
silent green
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(c) Su Alonso & Inés Marful

Olvido García Valdés (geboren 1950 in Asturien) gilt als eine der bedeutendsten Vertreterinnen spanischer Gegenwartspoesie. Selbst Roberto Bolaño, der im Allgemeinen wenig für spanische Poesie übrig hatte, schreibt in einem Essay mit größter Bewunderung: „Ich las ‚Ella, los pájaros‘ von Olvido in einmal durch, ein Gedichtband, der mich verblüffte, wie es nur wahre Poesie kann.“

Für ihr Gesamtwerk wurde García Valdés mit den wichtigsten ibero-amerikanischen Preisen für Dichtung ausgezeichnet, dem Premio Pablo Neruda (2021) und dem Premio Reina Sofía (2022). Umso verwunderlicher erscheint es, dass erst seit kurzem ein erster Band in deutscher Übersetzung von Cecilia Dreymüller vorliegt: „Jagd bei Nacht“ (KLAK Verlag 2023), im spanischen Original bereits 1997 unter dem Titel „caza nocturna“ (Ave del Paraíso) erschienen. In diesem Band finden sich Gedichte, die Aufschluss geben über García Valdés‘ Poetologie, wenn es zum Beispiel, in Anlehnung an Käte Hamburgers „Die Logik der Dichtung“, heißt: „Was ich sage, ist wahr, jedes / Wort, die Logik des Gedichts spricht / vom Gedicht.“ Das Gedicht steht als Ort aufmerksamer Beobachtung und Wahrnehmung im Zentrum Auch Gemälde bilden oft den Ausgangspunkt der Kontemplation. In klarer, reduzierter Sprache wird das Offensichtliche transzendiert ins Wesentliche, die Vergänglichkeit in Ewigkeit, das Unbedeutende in Bedeutung. García Valdés im Interview: „Ich habe immer gedacht, dass Gedichte das sind, was das Leben uns hinterlässt, was davon übrig bleibt.“

Olvido García Valdés im Gespräch mit Ana Rocío Jouli

Die Veranstaltung wird spanisch-deutsch gedolmetscht. Mit freundlicher Unterstützung von ECHOO Konferenzdolmetschen.
Gefördert durch: Instituto Cervantes
Die Veranstaltung findet im Atelierraum statt.